Warum braucht es palliativmedizinische Tageskliniken?

Palliativmedizinische Tageskliniken stellen eine wichtige Versorgungsstruktur dar, um die Lücke zwischen ambulanter und stationärer Palliativversorgung zu schließen. Insbesondere bei knappen Ressourcen der ambulanten Palliativversorgung kann so eine bedarfsgerechte Versorgungsoption angeboten werden, die eine Alternative zur vollstationären Aufnahme und/oder spezialisierter Versorgung im Rahmen der SAPV darstellt.

Steigender Bedarf an Palliativmedizinischer Versorgung

Auf Grund diverser Einflussfaktoren steigt bundesweit insgesamt der Bedarf an palliativmedizinscher Versorgung. Zum einen liegt dies an der sich ändernden Altersstruktur mit einem steigenden Durchschnittsalter, was mit einer Zunahme chronischer Erkrankungen, wie Herz-Kreislauf- oder Tumorerkrankungen, verbunden ist. Zum anderen verlängern neue innovative Therapiemöglichkeiten die Überlebenszeiten von Patienten mit lebenslimitierenden Diagnosen teilweise erheblich, sodass insgesamt die Zahl der Patienten, die einer palliativen Versorgung bedürfen, steigt.

Palliativversorgung in der Regelversorgung

In Deutschland wird zwischen der allgemeinen und der spezialisierten Palliativversorgung unterschieden. Die allgemeine ambulante Palliativversorgung (AAPV) wird meist durch niedergelassene Hausärzte in Zusammenarbeit mit ambulanten Hospiz- und Pflegediensten übernommen. Reichen die Möglichkeiten der allgemeinen Versorgung auf Grund eines erhöhten medizinischen oder pflegerischen Bedarfs nicht mehr aus, kann die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) als Teil- oder Vollversorgung hinzugezogen werden, die von spezialisierten Palliativärzten und Palliativpflegefachkräften im Rahmen von ambulanten SAPV-Teams mit einer 24/7 Erreichbarkeit übernommen wird. Darüber hinaus gehende Versorgungsbedarfe werden vollstationär im Krankenhaus oder Hospiz gedeckt.

Lücke in der Versorgungsstruktur

Diese palliative Versorgungslandschaft ist jedoch bisher nicht immer bedarfsgerecht ausgestaltet. Die Zuweisung der Patienten erfolgt wenig gesteuert und somit wenig ressourcenorientiert. Mangels alternativer Versorgungsoptionen wird beispielsweise ein Teil der Palliativversorgung über eine SAPV gedeckt, der eigentlich nicht zwingend einer spezialisierten Palliativversorgung bedarf. Hier kann die Palliative Tagesklinik weitere, alternative Behandlungs- und Therapieoptionen bieten und so die SAPV vermeiden oder verzögern.

Spezielle Behandlungen, wie z.B. Aszites- oder Pleurapunktionen, Blutransfusionen, Portversorgungen, Schmerztherapien oder aufwendige Wundversorgungen, können derzeit meist nur über eine Krankenhauseinweisung mit anschließendem vollstationären Aufenthalt realisiert werden. Diese Eingriffe sind jedoch oft auch teilstationär möglich und erfordern nicht in jedem Fall eine stationäre Aufnahme. Auch hier bietet die Palliative Tagesklinik eine Alternative zum vollstationären Krankenhausaufenthalt. Komplexe Behandlungen und Therapien werden zeitlich und örtlich gebündelt, strukturiert und koordiniert angeboten, um die Lebensqualität und den Gesundheitszustand der Patienten stadiengerecht zu optimieren.

Fazit

SEELE schließt so die Lücke zwischen der ambulanten und der vollstationären palliativmedizinischen Versorgung. Mit der palliativmedizinischen Tagesklinik erhalten Hausärzte gezielt Unterstützung bei der Versorgung, Krankenhausaufenthalte können reduziert werden, SAPV kann verzögert werden, Angehörige werden entlastet und bedarfsgerechte Therapien können zeitlich und örtlich gebündelt durchgeführt werden.

Was möchte SEELE mit der Versorgung in Palliativmedizinischen Tageskliniken erreichen?

  • Vermeidung nicht notwendiger, sogenannter "ambulant sensitiver" Krankenhausaufnahmen
  • Verbesserung der Symptomkontrolle
  • Reduktion und zielgerichtetere Inanspruchnahme von SAPV
  • Effizienterer Ressourceneinsatz im Vergleich zur Regelversorgung
  • Stabilisierung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität
  • Entlastung der pflegenden Angehörigen
  • Erhöhung der Anzahl an Patienten mit
  • Patientenverfügung/Vorsorgevollmacht

Ansprechpartner

Bei SEELE setzen wir uns für eine verbesserte palliativmedizinische Versorgung in Brandenburg ein. Unsere vier Tageskliniken in Potsdam, Rüdersdorf, Neuruppin und Eberswalde bieten palliativ erkrankten Menschen die Möglichkeit zu mehr Selbstständigkeit und Lebensqualität. Wir arbeiten intensiv daran, innovative Betreuungskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Kontaktieren Sie unser engagiertes Team an einem unserer Standorte, um mehr über unsere Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten zu erfahren.

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